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Gekaufte Mandelmilch – Teures Wasser mit Verdickungsmitteln

Gekaufte Mandelmilch – Teures Wasser mit Verdickungsmitteln

Mandelmilch aus dem Handel enthält oft nur 2 % Mandeln

Durch die steigende Anzahl an Vegetarier und Verganer werden Milchersatzgetränke wie Soja Milch, Kokosmilch und Mandelmilch immer beliebter. Doch was ist wirklich drin und ist Mandelmilch gesund?

 

Woraus besteht industriell hergestellte Mandelmilch?

Wenn man sich die Werbesprüche von Alpro durchliest, könnte man glatt meinen, etwas ganz Gesundes zu trinken:

Wie für unseren Mandeldrink Original verwenden wir auch für die ungesüßte Variante ganze mediterrane Mandeln, rösten sie leicht (damit der natürliche Geschmack besser herauskommt), mahlen sie dann zu einer cremigen Mandelmasse und fügen Wasser hinzu.

In Wahrheit beträgt die cremige Mandelmasse nicht mehr als 2%: Wenn das Ganze dann mit Wasser aufgefüllt wird, erhält man eine trübe Suppe und keinen köstlich puren Mandelgenuss, wie Alpro vollmundig schreibt. Damit  eine annehmbare Konsistenz entsteht, wird kräftig mit Chemie nachgeholfen:

ZUTATEN

Wasser, Mandeln (2%), Tricalciumphosphat, Meersalz, Stabilisatoren (Johannisbrotkernmehl, Gellan), Emulgator (Sonnenblumenlecithin), Vitamine (Riboflavin (B2), B12, D2, E).

Tricalcimphosphat – Was ist dies?

Calciumphosphate sind Abkömmlinge der Phosphorsäure (E 338). Je nachdem, wie viele Calciumatome im Molekül gebunden sind, werden drei Varianten unterschieden: Monocalciumphosphat, Dicalciumphosphat und Tricalciumphosphat.

  • Durch große Mengen Phosphat (1,5 bis 2,5 g pro Tag) wurden ein Abfall des Calciumspiegels und ein Anstieg des Parathormonspiegels im Blut beobachtet.

  • Es wird diskutiert, ob ein Zuviel an Phosphat mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüchigkeit im Kindes- und Jugendalter einhergeht. Während der Gesetzgeber von der Unbedenklichkeit ausgeht, raten Verbraucherschützer von einem häufigen Verzehr ab.
Neben Johannisbrotkernmehl kommt als Stabilisator Gellan zum Einsatz. Was ist dieser Stoff?

Gellan ist ein sehr langkettiges Kohlenhydrat aus verschiedenen, in charakteristischen Vierergruppen verbundenen Einfachzuckern, das in der Natur in der Bakterienart Pseudomonas elodea vorkommt. Schon in geringer Konzentration bildet Gellan aus Flüssigkeiten feste, klare Gele, die bei Änderungen des Säuregrads und der Temperatur stabil bleiben. (Quelle: http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/156.e418_gellan.html)

Klingt doch einfach lecker. Bakterien sind doch einfach nützliche Wesen, sie schaffen es sogar, aus einer trüben Wasserbrühe einen köstlich puren Mandelgenuss zu schaffen.

Was an dem Getränk noch pur ist, erschließt sich mir leider nicht, wenn ich die ganzen Zusatzstoffe ansehe.

2% Mandeln – Warum ist das Getränk so teuer?

Die Alpro Mandelmilch wird bei Amazon für 3,44 € verkauft. Darin enthalten sind dann 20 Gramm Mandeln auf die 1 Liter Verpackungsgröße. Wenn Sie im Supermarkt heute Mandeln kaufen, zahlen Sie etwa 0,30 € für diese Menge. Eine Firma wie Alpro wird aufgrund des Einkaufsvolumens bestimmt noch viel weniger zahlen. Die billigen Füllstoffe wie Wasser, Stabilisatoren, Emulgator und künstliche Vitamine kosten fast nichts. Warum ist die Mandelmilch im Verkauf dann 1000 % teurer?

Einfach gesagt, weil viele Verbraucher so naiv sind und bereit sind, soviel Geld für Wasser mit Zusatzstoffen zu bezahlen.

Die Lebensmittelkonzerne verdienen mehr Geld mit diesen Nachbauten als mit dem Originalprodukt

Die steigende Anzahl der Veganer und Vegetarier verfügt über ein höheres Einkommen als der Normalbürger. Sie sind auch bereit, dieses Geld für Ersatzprodukte auszugeben.

Für die Industrie ist es ein Bombengeschäft. Mit billigen Zutaten lassen sich Produkte herstellen, die im Verkauf weit überdurchschnittliche Spannen erzielen. Egal ob Milchersatzprodukte, Fleischimitate, Streichfette o.ä., die Herstellung ist immer extrem billig, der zu erzielende Verkaufspreis extra hoch.

Unterstützt wird dieser Vegan Trend auch durch die sogenannten Leitmedien. Durch eine steigende Anzahl von Berichten über vegetarische und vegane Lebensmittel wird dieser Markt weiter erschlossen. Natürlich freuen sich die Zeitschriften auch über die Anzeigen der Imitat Industrie (oder locken diese Anzeigenkunden schon vorher?).

Was können Sie tun?

Wenn Sie keine Milch von Kühen trinken wollen oder können, machen Sie sich Ihre Mandelmilch doch selbst. So wissen Sie, was enthalten ist und müssen nicht den Müll der industriellen Anbieter trinken:

 

Hier ein einfaches Rezept für selbstgemachte Mandelmilch:

für 1 Liter Mandelmilch benötigen Sie folgende Zutaten:

Zutaten

  • 200 g Mandeln
  • 1 l (gefiltertes) Wasser
  • 1 TL Honig (optional)
  • 1 Prise(n) Salz
  1. Die Mandeln unter fließendem Wasser gut abspülen. Anschließend in eine große Schüssel geben.  1 Liter (am besten gefiltertes) Wasser hinzugeben. Abdecken und für 12 Stunden einweichen lassen.
  2. Die eingeweichten Mandeln anschließend abspülen und abtropfen lassen. Gemeinsam mit ca. 1 Liter   Wasser in den Standmixer oder die Küchenmaschine geben. Für den Geschmack 1 Prise Salz und (optional)  1TL Honig hinzugeben. Auf höchster Geschwindigkeit pürieren.
  3. Die Mandelmilch mit den Nussresten durch ein Baumwolltuch in eine große Schüssel oder Karaffe abgießen. Die Nussreste ordentlich auspressen, so dass auch der letzte Rest Mandelmilch genutzt wird.
  4. Die Mandelmilch sofort verzehren oder in einem luftdicht verschlossen Gefäß bis zu 4 Tage im Kühlschrank aufbewahren.
  5. Die übriggebliebene Mandelmasse im Backofen bei ca. 40° schonend trocknen und als Mandelmehl verwenden. Hier ein Rezept für leckere Vanillekipferl

 

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